Matthäus Klostermayr:
Ein Aufsässiger gerät auf die schiefe Bahn -
und bezahlt mit seinem Leben
Dies ist die tragische Geschichte des Matthäus Klostermayr, genannt der "Bayerische Hiasl".
1736 wurde er in Kissing geboren. Auf Gut Mergenthau wird er nach ärmlicher Jugend bei den Jesuiten Jagdhelfer. Weil er einen Pater verhöhnt, der versehentlich eine Katze erschossen hat (und er zudem schon im Verdacht der Wilderei steht), wird der "Hiasl" als Jagdgehilfe entlassen.
Nun widmet er sich ganz dem Wildern. Bald wird der junge Meisterschütze als "Fürst der Wälder" verehrt, weil er treffsicher das für die Bauern so schädigende Wild bekämpft.
Der "Hiasl" genießt zwar die Gunst der Bauern und sogar einzelner Landpfarrer, doch die Liste seiner Straftaten wächst.
Zum Wildern kommen Raubüberfälle und schließlich sogar Mord hinzu.
Von Altbaiern über Augsburg bis ins Allgäu treibt der zum Räuberhauptmann aufgestiegene "Hiasl" sein Unwesen.
An seiner Seite der "Bub" und der furchterregende Hund "Tyras".
1771 aber geht der "Hiasl" dem Militär in die Falle. Ob man seine Auflehnung gegen die Obrigkeit versteht oder ihn schlicht als Verbrecher verurteilen soll, daran scheiden sich in der Heimat des "Hiasl" noch heute die Geister.
Fakt ist: Der "deutsche Robin Hood" hat für seine Rebellion gegen die Gesellschaftsordnung mit seinem Leben bezahlt. In Dillingen an der Donau wird er am 06. September 1771 erdrosselt und gerädert.
Matthäus Klostermayr wird vom Jagdgehilfen zum Wilderer und Räuberhauptmann und - nach seiner Hinrichtung - im Alter von 35 Jahren zum "Helden" und Sozialrebellen verklärt.
Von den Abenteuern und Verbrechen dieses "deutschen Robin Hood",
aber auch von seinem Einsatz für die geplagte Landbevölkerung erzählt die
"Hiasl-Erlebniswelt" auf Gut Mergenthau bei Kissing.